Langstockhaar Schäferhund, Langhaar Schäferhund, Altdeutscher Alsatian, German Shepherd long coat, Oudduitse herder- Oder Was?
Ursprünglich gab viele, verschiedene, regionale Schläge von Schäferhunden in Deutschland. Sie hatten kein einheitliches Erscheinungsbild und unterschiedliche Felltypen (rauhaarig, glatthaarig, langhaarig). Alle Fellarten wurden vor 1899 (Gründungsjahr Deutscher Schäferhunde Verein) vom damaligen Schäferhunde Klub gleichberechtigt anerkannt. Der Gründer des Schäferhunde Vereins (SV) Rittmeister Max von Stephanitz wollte einen Hund für militärische Zwecke. Er sah als einzig brauchbare Variante den stockhaarigen Typ (kurzes, glattes Fell) an. Deswegen wurden alle anderen Fellformen (Langhaar und Rauhhaar) ausgeschlossen und nur noch mit dieser Variante weitergezüchtet. Trotzdem gab es immer wieder langhaarige Welpen beim Deutschen Schäferhund (DSH). Auch heute noch tragen einige stockhaarige Schäferhunde in ihrem Erbgut Langhaarigkeit in sich, da es verdeckt weiter vererbt wird.
Die Liebhaber von langhaarigen Schäferhunden haben vor geraumer Zeit begonnen mit diesen Tieren zu züchten. Das Ziel ist eine
ursprüngliche Form des Deutschen Schäferhundes, ohne die körperlichen Extreme der modernen Form (z.B. Rückenlinie, Hinterhandwinkelung), so auch der Name Alt- Deutscher Schäferhund. Die langhaarigen
Hunde aus dem SV waren den Züchtern peinlich, bekamen aber volle Papiere. Solche Welpen wurden gerne verschwiegen, kamen später aber teilweise in der Altdeutschen Zucht zum Einsatz. So gibt es
Langstockhaar Schäferhunde mit SV Abstammungsnachweis und solche aus Altdeutscher Zucht außerhalb des SV und damit auch des VDH.
Inzwischen hat der SV die langhaarige Variante wieder anerkannt, auf Ausstellungen und auch zur Zucht zugelassen. Es sollen extra Zuchtbücher geführt und Hunde mit verschiedenen Fellformen nicht
miteinander gekreuzt werden. Dabei werden nach wie vor ausschließlich Hunde mit SV Papieren anerkannt. So wird die Rasse auch in Zukunft zwischen dem SV und den verschiedenen Dissidenzvereinen
aufgespaltet bleiben.
Die korrekte Bezeichnung der Fellart ist immer langstockhaarig = mit Unterwolle; langhaariges Fell hat keine oder nicht genügend
Unterwolle und ist fehlerhaft, wird bei einigen Vereinen aber auch anerkannt. Umgangssprachlich kommt die Bezeichnung Langhaar der Einfachheit halber aber oft vor.
eine Variante:
In einigen Vereinen werden Langstockhaarige Schäferhunde als Altdeutsche Schäferhunde bezeichnet wenn sie seit mindestens vier Generationen langhaarige Vorfahren aufweisen. Andere Clubs verlangen nur
eine Generation. Wieder andere Verbände nennen alle Vertreter mit langem Fell Langstockhaar Schäferhunde, egal was für Vorfahren sie haben.
Inzwischen werden häufig beide Namen gleichbedeutend verwendet, d.h. Altdeutsche Schäferhunde sind Langstockhaar Schäferhunde und beide Namen sind Synonyme. Dementsprechend gibt es auch Zwingernamen
mit Altdeutsch oder Langstockhaar.
andere Varianten:
Deutsche Schäferhunde mit langem Fell welche stockhaarigen Eltern haben werden als langstockhaarige Schäferhunde bezeichnet. Nachkommen zweier
langstockhaariger Tiere haben immer langes Fell und werden Altdeutsche Schäferhunde genannt. Dabei handelt es sich nicht um eine anerkannte eigene Rasse, es gilt der Standard des deutschen
Schäferhundes.
Nachkommen von langstockhaarigen Eltern repräsentieren die erste Generation Altdeutscher Schäferhunde. Wird mit diesen Hunden weitergezüchtet kommt man zur 2. Generation usw. Wird ein Altdeutscher
Schäferhund egal welcher Generation er angehört mit einem Langstockhaarigen Hund (beide Eltern Stockhaar) verpaart haben die Jungen den Status der ersten Generation Altdeutscher Schäferhunde. Da eine
möglichst hohe Zahl der Generation mit langem Fell angestrebt wird kommt das recht selten vor. Weil aber nur hin und wieder zufällig langhaarige Welpen in einem stockhaarigen Schäferhundewurf
vorkommen, ist die Anzahl der ursprünglich vorhandenen langhaarigen Schäferhunde begrenzt. Um mehr Tiere aus neuen Linien zu erhalten und Verwandtschaftszucht zu vermeiden werden solche Verpaarungen
gemacht. Man spricht dann von Blutauffrischung. Außerdem gibt es immer wieder ganz hervorragende Hunde mit langem Fell von stockhaarigen Eltern und natürlich wird mit diesen guten Hunden auch
weitergezüchtet. Es gibt übrigens keinen Zusammenhang zwischen der Anzahl langhaariger Generationen und der Qualität oder Länge des Fells.
Die "einzig richtige" Variante:
Theodor Hofmeister züchtete langstockhaarige Schäferhunde als erster und ließ sich diese Rasse schützen. Er gab ihnen den Namen Altdeutsche Schäferhunde. Der Gründerverein ist der DSV (Deutscher
Schäferhunde Zucht- und Sportverein). Er begann 1975 planmäßig mit der Zucht langstockhaariger Deutscher Schäferhunde. Alle reinerbigen langstockhaarigen Schäferhunde welche dem Standard des DSV
entsprechen und Ahnentafeln vom Zentralzuchtbuch für Altdeutsche Schäferhunde (Betreuung durch Maria Veeser) besitzen sind Altdeutsche Schäferhunde. Alle anderen sind langstockhaarige
Schäferhunde.
Fazit:
Es gibt also eigentlich drei Formen des Deutschen Schäferhundes: die stockhaarige Form, Langstockhaar Schäferhunde und Altdeutsche Schäferhunde.
Durch diese Begriffsvielfalt und vielfachen Falschgebrauch von Bezeichnungen kommt es leicht zu Unklarheiten und Durcheinander.
Einige Zwinger nennen sich Altdeutsche Schäferhunde von... andere wieder Langstockhaarige Schäferhunde von... Außerdem gibt es inzwischen
spezielle Rassehundvereine, welche nur diese eine Rasse betreuen. Wobei wieder beide Namen Altdeutsch und Langstockhaar vorkommen.
Wie wir gesehen haben gibt es Beides und oft entspricht der Name nicht der eigentlich korrekten Bezeichnung.
Um was für einen Hund es sich im speziellen Fall wirklich handelt kann man nur seinen Papieren entnehmen. Jeder soll selbst entscheiden, wie streng er das sieht und was für eine Abstammung und
Anerkennung er für seinen Hund wünscht.
Beim "normalen" Deutschen Schäferhund (Stockhaar) wird ja in Schönheitszucht oder Leistungszucht unterteilt. Je nach ihrer Herkunft haben die Langhaarigen aus dem SV die gleichen Merkmale nur eben mit längerem Fell. Solche Linien werden meist als Langstockhaarige Schäferhunde bezeichnet.
Beim Altdeutschen Schäferhund hingegen gelten oft andere Ziele und Richtlinien. Diese Linien entstanden meist parallel zum SV zurzeit als langes Fell dort noch ein zur Zucht ausschließender Fehler war. Teils
werden solche Hunde ebenfalls sportlich geführt, manche tummeln sich auf Ausstellungen, meistens handelt es sich aber um reine Familienhunde. Oft wird üppiges Fell, gerade Rückenlinie, breiter Kopf,
natürlicher Bewegungsablauf und gutes Wesen mit Gesundheit angestrebt. Einige Hunde sind recht groß und haben dementsprechend
stabile Knochen. Altdeutsche Schäferhunde sind meist breiter und kräftiger gebaut als ihre modernen Verwandten.
Vom Wesen her sind Altdeutsche Schäferhunde meist ruhiger und weniger ernsthaft als stockhaarige Hunde. Das macht sich auch bei Wurfgeschwistern mit verschiedener Felllänge bemerkbar. Oft hört
man Begriffe wie gebremstes Temperament.
Der Altdeutsche ist menschenfreundlich, hat aber auch angeborene Schutzinstinkte und bewacht. Die Meisten haben ein sicheres Auftreten,
ausgeprägtes Selbstbewusstsein und einen ausgeglichenem Charakter. Dabei sind sie beim Spiel ebenso agil und temperamentvoll wie andere Schäferhunde. Ihre ruhige Gelassenheit entschärft
kritische Situationen und lässt sie einen souveränen Eindruck machen. Altdeutsche sind normalerweise nicht aggressiv. Das sanfte, liebe und freundliche Gemüt ist vielen Vertretern eigen.
Die Fellfarbe weiß kam ursprünglich bei deutschen Schäferhunden ebenso vor wie andere einfarbige Felltöne. Max von Stephanitz
mochte keine weiße Hunde und fand Einfarbigkeit langweilig. Deswegen wurde 1933 Einfarbigkeit aus dem Rassestandard als zulässige Farbe entfernt, Ausnahme ist schwarz.
Der Großvater (Greif) des Stammvaters der Deutschen Schäferhunde (Hektor Linksrein aus dem Zwinger von Wachsmuth, umbenannt in Horand von
Grafrath) war allerdings weiß. 18 von den 30 Hunden welche die Zucht der Anfangszeit maßgeblich beeinflussten, trugen genetisch die Farbe weiß in sich.
Dank der Liebhaber in Amerika sind weiße Schäferhunde nicht ausgestorben und feierten schon vor einiger Zeit die Rückkehr in ihr Ursprungsland. So wurden Deutsche Schäferhunde die eben weiß sind
später als Amerikanisch Canadische Schäferhunde bezeichnet. Inzwischen sind sie unter neuem Namen als eigene Rasse anerkannt und heißen nun Weiße Schweizer Schäferhunde. Damit haben die weißen Schäferhunde eine eigene Geschichte durchgemacht und sich mittlerweile von ihrem Ursprungsbild entfernt.
Die meisten Hunde haben ihren geraden Rücken behalten, sind eher hoch als breit gebaut und haben einen schmalen Kopf mit eher langem Fang. Vom
Wesen her sind sie sensibler, nervlich nicht ganz so belastbar und tendenziell eher zurückhaltend. Ihre liebenswerte, sanfte Art macht sie gut geeignet als Familien- und Begleithunde. Diensthunde dürften die Ausnahme sein und nicht jeder Weiße ist ein
guter Wächter. Ihre Behandlung verlangt allgemein etwas mehr Fingerspitzengefühl. Durch Härte werden sie schnell scheu und bleiben eventuell dauerhaft ängstlich. Auch die weißen Schäferhunde haben ihre Liebhaber gefunden und werden mit kurzem Fell (Stockhaar) und langem Fell (Langstockhaar) anerkannt.
wesensfest, nervenstark, selbstbewusst | längeres Fell- trotzdem geringer Pflegeaufwand |
intelligent, flexibel, braucht geistige Beschäftigung | lauffreudig, ausdauernd |
geduldig, freundlich, umgänglich, ausgeglichen | verträglich mit anderen Haustieren |
menschenbezogen, verschmust, anhänglich | Arbeitshund, anerkannter Diensthund |
unterordnungsbereit, kooperativ | kraftvoll, braucht freie Bewegung |
geringe Aggressivität, hohe Reizschwelle | gesund |
lernt schnell und leicht, weiches Gedächtnis | robust, unempfindlich |
guter Wächter, beschützt seine Familie | natürlich |
drinnen ruhig, draußen temperamentvoll | viel Ausstrahlung |
geringes Bellen, kein kläffen | vielseitig |
geringe Jagdveranlagung | angenehmer Begleithund |